06.04.2023

Neue Fahrzeuge könnten für Überraschungen sorgen

• Neu entwickelte GT3 von Ferrari und Lamborghini sorgen für Aufsehen

• Porsche-Team mit vollständig überarbeiteten 911 GT3 R auf dem Vormarsch

• Mit dem neuen Lambo meldet sich das Abt-Team bei den 24h zurück

Gleich drei brandneue Fahrzeuge im Feld der GT3-Rennwagen begeistern in dieser Saison die Fans rund um die Nordschleife. Auch wenn das Debüt überarbeiteter Versionen der Rennwagen aus der Spitzenklasse normal ist, so ist diese Häufung doch ungewöhnlich. Beim neuen Porsche 911 GT3R auf Basis des Modells 992 handelt es sich ebenso um eine völlige Neuentwicklung, wie beim Ferrari 296 GT3 und dem Lamborghini Huracán GT3 Evo2. Alle drei Modelle erwiesen sich bei den ersten Läufen der Nürburgring Langstrecken-Serie bereits als konkurrenzfähig und könnten bei den ADAC TotalEnergies 24h Nürburgring in den Kampf um Sieg und Podium eingreifen. Dafür sprechen schon die bisherigen Ergebnisse in der noch jungen Saison: Während das Porsche-Team Rutronik beim zweiten NLS-Lauf sogar schon die Pole und einen Platz auf dem Podium eroberte, waren die Italo-Renner auf Top-10-Positionen zu finden – im Lager der Ferrari- und Lamborghini-Mannschaften standen noch die Test- und Entwicklungsarbeit im Vordergrund. Dass sich etwa der Lamborghini von Abt Sportsline dennoch schon so weit vorne platzierte, verspricht jede Menge Würze für den Langstreckenklassiker.

Erfolgshungrige Lamborghini-Teams

Im vergangenen Jahr gelang Konrad Motorsport mit dem Vorgängermodell bei den 24h der Sprung in die Top 10, schon im Qualifying gelang mit P3 ein Highlight. Auch in diesem Jahr ist das Team wieder dabei und erhält prominente markeninterne Konkurrenz. Denn mit dem Lamborghini Huracán GT3 Evo 2 kehrt Abt Sportsline zu den 24h zurück. Und wer die siegverwöhnte Allgäuer Mannschaft kennt, der weiß: Dem Team mit reichlich Erfolgen in Formel E, DTM und anderen Top-Wettbewerben geht es nicht um das bloße Dabeisein. Der auf dem bisherigen Huracán basierende Evo2 wurde im vergangenen Jahr komplett überarbeitet, erhielt eine neue Aerodynamik, ein neues Ansaugsystem, verbesserte Bremsen und vieles mehr. Unter der Kohlefaser-Karosserie sorgt ein modifizierter Motor für mehr „Wumms“ und eine neu abgestimmte Traktionskontrolle für besseres Handling. „Das Auto hat definitiv viel Potenzial“, konstatiert Abt-Pilot Kelvin van der Linde, der sich bei den 24h den Lambo mit Marco Mapelli, Jordan Pepper und Nicki Thiim teilen wird. Der Südafrikaner pilotierte den süddeutschen Huracán beim NLS-Saisonaufakt und war von Beginn an überzeugt: „Obwohl sich das Auto noch am Anfang seiner Entwicklung befindet, war der erste Eindruck absolut positiv“, so der mit zwei Gesamtsiegen (2017 und 2022) erfolgreichste 24h-Pilot im Kader, der auch bei den vorläufigen Ergebnissen gelassen bleibt: „Die NLS-Läufe waren sehr wichtig für uns, um das Limit auszuloten. Wichtiger als gute Ergebnisse ist, dass wir ein reibungsloses Rennen haben, aber natürlich haben wir uns über eine anständige Platzierung gefreut.“

Abt will Spitzenpositionen

Was treibt Titelverteidiger van der Linde zu einem Team, das zuletzt 2013 bei den 24h am Start stand und zudem noch ein brandneues Fahrzeug einsetzt? „Ich habe den Schritt zu Lamborghini und Abt für dieses Projekt gemacht, weil ich mir sicher bin, dass wir erfolgreich sein können. Ich bin davon überzeugt, wir haben das Auto, die Mechaniker, die Ingenieure und die Fahrer, um beim Rennen vorn dabei zu sein.“ In das gleiche Horn stößt Teamkollege und Lamborghini-Werkspilot Marko Mapelli. „Mit diesem Programm streben wir sicherlich nach einem Platz an der Spitze“, sagt der Italiener. Aber natürlich lässt sich bei einem so schwierigen Rennen wie diesem nichts vorhersagen. Die Vorbereitung jedes einzelnen Teams wird während der 24 Stunden entscheidend sein.“ Die Ausgangsbasis dafür sollte gut sein, denn vom neuen Huracán ist Mapelli sehr überzeugt: „Wir haben mit dem Evo2 ein paar mehr Stärken hinzugewonnen. Es ist ein großer Schritt in allen Aspekten des Autos. Besonders die Aero-Seite ist natürlich ziemlich sichtbar, aber auch unter der Haut gab es jede Menge Arbeit und Änderungen.

Etablierte Nordschleifen-Teams setzen auf neuen Ferrari

Einen Konzeptwechsel gab es auch bei Ferrari, wo im vergangenen Jahr der 296 GT3 als Nachfolger des international sehr erfolgreichen 488 GT3 entwickelt wurde. Auf den in zahlreichen Punkten optimierten Racer aus Maranello setzen gleich mehrere Teams, die auf der Nordschleife schon lange etabliert sind: WTM, Frikadelli und RacingOne waren bei den bisherigen Läufen mit dem 296 im Einsatz, unter dessen Motorhaube nun ein V6 (statt des bisherigen V8-Motors) brüllt. Mit verkürztem Radstand und 20 Prozent mehr Abtrieb als der 488 ist der Italiener ein erfolgversprechender Nachfolger, der in große Fußstapfen tritt, schließlich gelang im vergangenen Jahr einem der Ferrari-Teams die Pole Position bei den 24h. Nun ist die Entwicklungsarbeit im Lager der aktuellen Ferrari-Teams im vollen Gang. Mit zahlreichen so verursachten Boxenstopps sprangen etwa beim zweiten NLS-Lauf für Frikadelli auf diese Weise keine zählbaren Ergebnisse heraus, doch das Team war dennoch zufrieden: David Pittard, Nick Catsburg und Earl Bamber sammelten bei ihrem Debüt auf dem neuen #30 Ferrari 296 GT3 wertvolle Daten im Hinblick auf das 24h-Rennen, und Teamchef Klaus Abbelen resümierte etwa: „Die Grundpace des Fahrzeugs ist da. Wir nehmen sehr viel aus dem Wochenende mit, und ich bin guter Dinge, dass die restlichen Baustellen noch erledigt werden bis zum nächsten Rennen.“ Pilot Nick Catsburg sah es ganz ähnlich: „Hinter uns liegt ein umfangreiches und erfolgreiches Testwochenende, bei dem es darum ging, die Stunden zu nutzen, um so viele Daten wie möglich mit dem neuen Ferrari zu sammeln. Das war wichtig, weil das Zeitfenster bis zum 24h-Rennen durchaus überschaubar ist.“ Auch bei WTM, wo der 296er liebevoll „Luigi“ getauft wurde, ist die Zeit sehr knapp. Denn nach einem zufriedenstellenden ersten NLS-Lauf endete die Fahrt im zweiten Rennen nach einer unverschuldeten Kollision vorzeitig. Nun bleibt auch hier nur noch ein NLS-Lauf sowie eine zusätzliche Chance zur Abstimmung bei den ADAC 24h Nürburgring Qualifiers.

Platzhirsch: 911 GT3 R auf Anhieb Spitze

Von Beginn an stark präsentierte sich die neueste GT3-Version des ewig jungen 911ers, die als GT3 R auf der 992er-Baureihe der Zuffenhausener basiert. Mittlerweile 4,2 Liter Hubraum schlummern im Heck des Porsche, der für den Kundenrennsport entwickelt wurde, und deshalb besonders mit dem Blick auf Privatfahrer noch einmal überarbeitet wurde. Die verfeinerte Aerodynamik, erhöhte Agilität und größere Präzision werden dem Renn-Elfer ebenso attestiert, wie größere Servicefreundlichkeit. Die Porsche-Ingenieure arbeiteten bei der Neuentwicklung insbesondere an Balance, Leistungsreserven und Fahrbarkeit. Und das scheint bestens gelungen zu sein. Beim zweiten Lauf der NLS gelang dem italienisch-französischen Fahrergespann Matteo Cairoli und Julien Andlauer im Porsche 911 GT3 von Rutronik Racing die Pole Position. Im Rennen kamen die beiden bei schwierigen Mischbedingungen als Zweitplatzierte ins Ziel und holten damit sogar schon den ersten Podestplatz für den neuen Renner. Fast wäre es ein Doppelpodium für Porsche geworden, doch der schnellere der beiden Elfer von Falken Motorsports verlor die dritte Position im Rennen nach einer Strafe an das BMW-Junior-Team. Auf Platz fünf lag mit Manthey Racing am Ende das Team, das auf der Nordschleife wohl am stärksten mit der Marke Porsche assoziiert wird. Fahrer Kévin Estre berichtete anschließend: „Mit Platz fünf war das Rennen nicht perfekt, aber wir haben keine großen Fehler gemacht. Nach einer nicht optimalen Reifenentscheidung zum Start konnten wir ein sauberes Rennen fahren, es fehlte jedoch etwas an Performance. Für mich war es das erste Rennen mit dem neuen Porsche 911 GT3 R auf der Nordschleife. Im Trockenen ist das Auto schon ganz gut, aber es gibt noch Luft nach oben. Wir haben eine gute Ausgangsposition für die Saison, müssen aber noch etwas arbeiten, bis alles perfekt ist.“ Der Meinung schloss sich auch Teamkollege Thomas Preining an: „Bis zu den 24h müssen wir noch an einigen Punkten arbeiten. Aber ich habe volles Vertrauen in das Team, dass wir im Mai alles zusammen haben, um unser Ziel zu erreichen.“ Spätestens beim großen Saisonhöhepunkt also dürfte auch das mit sieben Gesamtsiegen erfolgreichste Team aller Zeiten bei den 24h voll bei der Musik sein.

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