03.05.2015

WTCC: Das Rennen, bei dem jeder gewinnen will

Es war eine kleine Sensation als die FIA Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) im vergangenen Jahr verkündete, dass sie im Rahmen des ADAC Zurich 24h-Rennens einen Doppellauf auf der legendären Nordschleife austragen will. Seit über 30 Jahren hatte sich keine FIA-Weltmeisterschaft mehr in die „Grüne Hölle“ gewagt. Nun ist es soweit, und der Lauf steht unmittelbar bevor. Bei Testeinsätzen etwa im Rahmen der RCN aber auch beim offiziellen WTCC-Testtag haben sich die WM-Piloten ein Bild davon gemacht, was auf sie zukommt. Mit einem eindeutigen Ergebnis: Die meisten von ihnen haben ein breites Grinsen im Gesicht bei der Aussicht, die längste, schwierigste und legendärste Rennstrecke der Welt unter die Räder zu nehmen. „Das ist der ultimative, wirklich ultimative Traum für WTCC-Piloten“, freut sich etwa Chevrolet-Pilot Tom Coronel. „Man muss schnell sein, aber gleichzeitig wissen, wie viel Risiko man eingehen darf.“

Am Dienstag vor dem WTCC-Lauf in Ungarn (1. bis 3. Mai) traf sich das Startfeld der Tourenwagen-WM zum ersten und einzigen gemeinsamen Testtag vor dem Saisonhighlight auf der Nordschleife. Einige Fahrer kannten die über 25 Kilometer lange Strecke noch nicht oder nur kaum. „Ich habe während der Testfahrten jede Runde geliebt“, so der aktuelle Tabellenführer in Citroën-Diensten, José María López. „Jetzt verstehe ich besser, warum jeder über diesen legendären Ort spricht.“ In Straßen¬fahrzeugen und im Simulator hatte er wie die meisten anderen Piloten zuvor erste Eindrücke gesammelt, die er nun im offiziellen Rennwagen umsetzte und dabei versuchte, ein passendes Setup finden. „Vielleicht war ich in einem früheren Leben schon mal als Rennfahrer auf dieser Strecke unterwegs“, meint López weiter. „Ich habe mich von Anfang an wohl gefühlt, obwohl ich zuvor nur zehn Runden ein einem Straßen¬fahrzeug absolviert hatte.“

Anspruchsvolle Abstimmungsarbeit

Auf alle Beteiligten kommen völlig neue Herausforderungen zu. Zum Beispiel ist die Döttinger Höhe mit Abstand die längste Gerade im Rennkalender. Hier müssen die Motoren so lange wie sonst nie unter Volllast fahren. „Im Gegensatz zu den samtig-weichen Rennstrecken, auf denen wir meistens unterwegs sind, ist die Nordschleife ein holpriger und welliger Kurs“, fasst Lada-Pilot Rob Huff, der neben den WTCC-Rennen auch das ADAC Zurich 24h-Rennen bestreiten wird, die Situation zusammen. „Die Setups werden sich deutlich unterscheiden, und die richtige Balance zu finden, gestaltet sich schwierig.“ Zudem muss man die 25 Kilometer mit ihren 150 Kurven in Erinnerung behalten. Gabriele Tarquini hat da so seine Zweifel. „Als Fahrer ist es die Strecke, auf der man auf jeden Fall fahren will. Ich bin mittlerweile allerdings zu alt, um mir alle Kurven merken zu können. Das wird ein Alptraum für mich”, schmunzelt der Italiener.

Loeb: „Ich habe noch nie so etwas schwieriges gesehen“

Doch das Rennen rückt immer näher und in weniger als drei Wochen ist es soweit. Am Veranstaltungswochenende gehen die Piloten am Donnertag zu einer ersten Test-Session auf die Strecke. „Ich kenne die Strecke durch meine Teilnahme am 24h-Rennen 2001 und meine Arbeit am Simulator inzwischen in- und auswendig“, erzählt Sébastien Loeb. „Aber sie ist anders als jeder andere Kurs. Ich habe noch nie so etwas Schwieriges gesehen – noch nicht einmal in Le Mans.“ Am Freitag folgen zwei weitere Freie Trainings, bevor noch am selben Tag um 18:20 Uhr das einstündige Qualifying ausgetragen wird. Der Samstagvormittag steht dann ganz im Zeichen der WTCC. Geweckt werden die Fans, die entlang der Nordschleife campieren, bereits um kurz nach 8:00 Uhr, wenn das Feld ins Warm-up startet. Die beiden Rennen gehen jeweils über drei Runden und werden direkt hintereinander ausgetragen. Fehler im ersten Lauf können also gleich doppelt bestraft werden.

Lokalmatadorin: Sabine Schmitz im Chevrolet-Cockpit

Mit von der Partie ist auch Sabine Schmitz, gebürtige Adenauerin. Sie wird in einem Chevrolet Cruze des Münnich-Teams sitzen. Allerdings war der Testtag für sie durch einen technischen Defekt schon nach zehn Runden vorbei und auch im Vorfeld fuhr sie noch kein Rennen in einem WTCC-Boliden. Dafür kennt keiner der Piloten die Nordschleife so gut wie sie – der Vergleich der Nordschleifen-Kennerin mit den Tourenwagen-Assen aus aller Welt wird dem Rennen seine besondere Würze verleihen.

3. Mai 2015

ADAC Zurich 24h-Rennen vom 14. – 17. Mai 2015:

Die Starter

2 Honda Racing Team JAS

Gabriele Tarquini Italien Honda Civic WTCC

3 * ROAL Motorsport **

Tom Chilton Großbritannien Chevrolet RML Cruze TC1

4 * ROAL Motorsport **

Tom Coronel Niederlande Chevrolet RML Cruze TC1

5 * Zengő Motorsport **

Norbert Michelisz Ungarn Honda Civic WTCC

7 * Campos Racing **

Hugo Valente Frankreich Chevrolet RML Cruze TC1

8 * ALL-INKL.COM Münnich Motorsport **

Sabine Schmitz Deutschland Chevrolet RML Cruze TC1

9 Citroën Total WTCC

Sébastien Loeb Frankreich Citroën C-Elysée WTCC

11 * Craft-Bamboo Racing **

Grégoire Demoustier Frankreich Chevrolet RML Cruze TC1

12 LADA Sport Rosneft

Rob Huff Großbritannien LADA Vesta

14 LADA Sport Rosneft

Mikhail Kozlovskiy Russland LADA Vesta

15 LADA Sport Rosneft

James Thompson Großbritannien LADA Vesta

18 HONDA Racing Team JAS

Tiago Monteiro Portugal Honda Civic WTCC

19 NIKA International **

Rickard Rydell Schweden Honda Civic WTCC

25 * Sébastien Loeb Racing **

Mehdi Bennani Marokko Citroën C-Elysée WTCC

26 * ALL-INKL.COM Münnich Motorsport **

Stefano D’Aste Italien Chevrolet RML Cruze TC1

27 * Campos Racing **

John Filippi Frankreich Chevrolet RML Cruze TC1

33 Citroën Total WTCC

Ma Qing Hua China Citroën C-Elysée WTCC

37 Citroën Total WTCC

José María López Argentinien Citroën C-Elysée WTCC

68 Citroën Total WTCC

Yvan Muller Frankreich Citroën C-Elysée WTCC

98 * Proteam Racing **

Dušań Borković Serbien Honda Civic WTCC

(*) Punktet auch in der Yokohama Drivers’ Trophy · (**) Punktet auch in der Yokohama Teams’ Trophy

Stand: 1. Mai 2015 · Vorläufig · Änderungen vorbehalten

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